Megumi – murksiges Spiel mit verkürzten Reihen

Ein Schaltuch – oder wie auch immer man es nennen will – von Ruth Kindla aus ihrem Buch „Die verkürzte Reihe – das Original“ wollte schon lange auf meine Nadeln. Es gab jedoch nie die richtig zündende Garnidee, denn es musste ein sehr langer Verlauf sein. Also bin ich am Ende doch bei dem empfohlenen Garn, der Amitola von Louisa Harding, gelandet, ebenso habe ich mich an die Nadelstärken-Empfehlung – 4,0 mm – in der Anleitung gehalten. Das hätte ich nicht tun sollen, denn was im Buch bei der eher minimalistischen Beschreibung und Bebilderung der Anleitung nicht zu erwarten war, ist der Umstand, dass das Ding endlos lang ist. Statt der angegebenen 90 cm „Zipfel“länge sind es 130cm. Viel zu lang; einfach um den Hals gelegt, reichen diese Zipfel fast bis auf den Boden. Eine 3er statt der angegebenen 4er Nadel hätte das sicher verhindert.Megumi-03

Diese Länge macht es dann auch sehr schwierig, eine wirklich tragbare Drapierung zu finden; mir ist jedenfalls noch nichts gescheites eingefallen. Ribbeln geht nicht, das erlaubt das Garn nicht. Also hab ich mal die Minna bemüht und genau wie die Designerin den unteren Teil einfach weggelassen bzw, hinten versteckt 😉

Das ist schade, denn die Gestaltung des Tuches mit den einzelnen Abschnitten finde ich sehr gelungen. Megumi-02

Bisher habe ich mir alle Verkürzte-Reihen-Bücher von Ruth Kindla gekauft (vier inzwischen, dabei wird es nun auch bleiben), jedoch noch nicht viel daraus gestrickt. Allen gemeinsam ist leider die viel zu oberflächliche Beschreibung und Strickanleitung der Modelle; sie werden ausnahmslos auf zwei Seiten, eine davon Foto(s), vorgestellt. Dazu fällt mir ein, dass die Anleitung zur „Neptunia“ von Heidrun Liegmann stramme 40 A-4-Seiten umfasst….

Aber den Vogel schießt die Darstellung der Zählmuster ab; diese befinden sich auf beigelegten großen Bogen in einer Größe, die jegliches Erfassen oder gar Zählen mit dem normalen menschlichen Auge unmöglich macht. Ich scanne das dann Stück für Stück und drucke es erheblich vergrößert aus. Sehr mühsam, sehr umständlich, eine echte Zumutung. Erschwert wird die Arbeit damit zusätzlich dadurch, dass sich nirgends, nicht mal an den Absatzenden der Charts, Angaben zur jeweiligen Maschenzahl befinden. Nein, es macht einfach keinen Spaß und Anfänger werden hier zwangsläufig scheitern, Strickerinnen, die nicht mit meiner Elefantengeduld gesegnet sind, ebenfalls.  Schade, sehr schade!

Liebe Grüße zum Wochenanfang

Regina

10 Kommentare zu „Megumi – murksiges Spiel mit verkürzten Reihen

  1. Liebe Regina, ich finde diesen Schal einfach fantastisch und die „langen Zipfel“ genau nach meinem Bedarf! Wenn Du den Schal ev. einmal loswerden möchtest, stehe schon in der Warteschlange! 😊😊😊
    Bei Merino-Wolle mache ich IMMER eine gewaschene Strickprobe und verstricke diesen Garn IMMER auf kleineren ND-Stärke, da sich dieser nach dem Waschen stark „ausleiert“.
    Liebe Grüße, Nora

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    1. Ehrlich, liebe Nora? Da lässt sich doch bestimmt was machen….
      Ja und das mit der Merino-Leierei habe ich ja schon mehrfach „ausprobiert“, aber hier war ich arglos, da ich dachte, in der Anleitung sei das berücksichtigt worde, da es ja das Originalgarn ist.
      Liebe Grüße und nett, Dich hier zu haben!
      Regina

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  2. Liebe Regina,

    also ich würde das nicht nochmal stricken, ich würde mal die Frau Kindla kontaktieren, ist ja bei Ravelry recht rührig… und mal auf den Zahl fühlen ;=)

    Ich teste auch gerade Chartmaker-Programmer und stelle fest, daß selbst meine Anfänger-Anforderungen nicht immer umgesetzt sind, aber daß eine „Designerin“, die damit Geld verdient, so unprofessionell arbeitet, finde ich schon stark

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    1. Nein liebe Connie, von der Idee habe ich mich auch schon verabschiedet, warum zweimal teure Wolle verballern, wenn der Erfolg auch beim zweiten Mal sehr ungewiss ist. Hatte ja be Ravelry einiges dazu geschrieben, bisher ohne Reaktion, sonst wird ja immer umgehend um Freigabe eines Projektfotos gebeten. Es gibt so viel andere
      schöne Sachen, die darauf lauern, endlich mal gestrickt zu werden….
      Liebe Grüße – Regina

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  3. Das Tuch sieht toll aus – genau richtig für den kommenden Herbst.

    Ich würde mir das Tuch über die Schulter legen, die Zipfel über der Brust verkreuzen und dann im Rücken zusammenbinden – so können sie einem nicht im Weg rumflattern ;-). Aber einfach noch ein bisschen rumprobieren, es wird sich noch eine tragbare Drapierung finden.

    LG
    Connie (der das Strickmojo abhanden gekommen ist)

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    1. Ja siehste, das wäre eine Option. Danke, dass Du für mich denkst 🙂 Ich war erst nur bis zu Knoten in den Zipfeln gekommen…
      Und was Dein Strickmojo betrifft, wenn Du es schaffst, üüüberhaupt nicht daran zu
      denken, dann kommt es von ganz alleine wieder zu Dir, ganz sicher!
      Liebe Grüße
      Regina

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  4. Die Länge könnte sich demnächst als Vorteil erweisen, denn es steht ja die Jahreszeit bevor, in der Mehrfachwicklungen um den Hals höchst willkommen sind. Und ich denke, mit Nadelstärke 3 wärst Du auch nicht glücklich geworden, damit wäre das Teil wohl viel zu steif. Die Streifenvariationen sehen auf jeden Fall toll aus und machen unmittelbar Lust zum Nachmachen.

    Liebe Grüße,
    Ute

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    1. Nene, das mit den Mehrfachwicklungen um meinen Hals geht ja gar nicht, so kalt kann es nie werden, dass ich die daraus resultierenden Panikattacken aushalten könnte 😉 Und inzwischen habe ich beschlossen, mit etwas dünneren Nadel noch mal zu probieren, hab ja noch allerhand Amitola rumliegen. Bei den Streifen gebe ich Dir recht, die sind einfach nur super. Solltest Du das nachmachen wollen, kann ich Dir mit reichlich Tipps zur Seite stehen und auch die Buchseite mal hoch halten ;-))
      Liebe Grüße
      Regina

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